Mettlach, Mosaik, Majolika Das ehemalige Majolikahäuschen von Villeroy & Boch im Düsseldorfer Hofgarten
Dr. Sabine Graf im Gespräch mit Melanie Florin
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Die Saarregion lieferte nicht nur Kohle und Stahl, sondern auch Glas und Keramik. Mag die Kohle im Saarland Geschichte sein, die Keramik ist es nicht. Das Unternehmen Villeroy & Boch ist nach wie vor ein vitaler Zweig der saarländischen Industrie. Doch das kam nicht von ungefähr, sondern verdankte sich Ideenreichtum, unternehmerischem Geschick und Gewerbefleiß. Vor allem aber: einer klugen Marketing- und Kommunikations-strategie. Man nutzte die Wasserstraßen zum Transport, gründete Verkaufslager und zeigte, was man kann. So bekam der Düsseldorfer Hofgarten 1906 ein im Jugendstil errichtetes Majolikahäuschen, das alles in sich trug, was Villeroy & Boch zu bieten hatte: Tonstiftmosaike, Mosaikplatten, Majolika. Zwanzig Jahre stand das Häuschen zur Freude der Düsseldorfer. Dann war es über Nacht verschwunden. Das Buch der Düsseldorfer Kunsthistorikerin Melanie Florin erweckte das Majolikahäuschen wieder zum Leben. Im Gespräch mit ihr folgen wir noch einmal seinen Spuren.
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Sabine Graf, freie Autorin und Kritikerin, publiziert vor allem in den Bereichen bildende Kunst, Literatur und Denkmalschutz. 1962 in Zweibrücken geboren, lebt und arbeitet sie nach ihrem Studium der Fächer Neue Deutsche Literatur, Musikwissenschaft und Philosophie und ihrer Promotion an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Das Projekt »Kino und Kunst im Kohlekahn« bereichert sie mit mehreren spannenden Vorträgen in denen sie stets eine unkonventionelle Sicht auf historische Zusammenhänge bietet.